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Unser Freund Ben
Schweden / Norwegen 2011

In diesem Jahr zog es uns mal wieder in unser geliebtes Skandinavien. Jetzt sollte es endlich ganz hoch in den Norden gehen.
Da wir nicht durch Norwegen wieder zurück fahren wollten, haben wir dieses Mal Nordschweden mit in unsere Reiseroute eingeplant.
Infos über Norwegen gibt es auf unserer Homepage schon,
daher jetzt noch einiges Wissenswertes über Schweden in Kürze.

    Infos über Schweden:

    Schweden ist mit 450.000 km² das drittgrößte Land      Westeuropas. Mit nur 9,3 Millionen Einwohnern ist es         daher dünn besiedelt, vor allem im Norden.        
    Die Hauptstadt des Königreiches ist Stockholm, die     sich über insgesamt 14 Inseln erstreckt.
    Ãœber 50 % des Landes ist mit Wald bedeckt, Gebirge     nehmen 11 % der Fläche in Anspruch,   
    Seen und Flüsse 9 %     
    Der schwedische Lebensstil ist stark saisonal bedingt.
    Vor allem im Frühjahr und Sommer findet das Leben     
    vor allem draußen statt. Freilichttheater und -museen    sowie Musikfestivals gehören dann zu beliebtesten     Freizeitgestaltungen der Schweden.
    Außerdem sind die Menschen in Schweden sehr in
    ihren Traditionen verankert, was aber ihre   Weltoffenheit nicht schmälert  .
    Das Land bietet auch vielen Tieren Heimat, die sonst     in Europa nur noch selten vorkommen. Elche, Bären,     Wölfe und Vielfraße fühlen sich in den schwedischen      Nationalparks zu Hause.    
    Selbst Luchse werden wieder gesichtet.    
    Der höchste Berg Schwedens ist der Kebnekalse mit      2104 m über NN. Der größte See ist der Vänern mit    einer Fläche von 5650 km². Kurzum, die Natur ist       Schwedens größte Touristenattraktion. Durch das      Jedermannsrecht steht sie allen offen und sollte       entsprechend respektiert werden,    
    damit sie noch lange eine Attraktion bleibt.      

    Einreise mit Hund:    

    Ab dem 01.01.2012 ist die Einreise nach Schweden    
    mit Hund so problemlos wie in fast allen Ländern       Europas . Erforderlich sind dann lediglich noch:    
    - Microchip (Tätowierung nur noch gültig vor dem       03.07.2011)
    - gültige Tollwutimpfung, die im EU-Heimtierausweis      dokumentiert ist

    Alle anderen lästigen Angelegenheiten wie Bluttest,    Zollkontrolle und Wurmkur entfallen. Einer Einreise      mit dem vierbeinigen Freund steht also nichts 
    mehr im Wege. 
    Beachten sollte man jedoch, dass in Schweden    
    Hunde in der Regel an der Leine geführt werden    
    und der Hundekot entfernt wird. 
    Praktische Informationen jeder Art findet man auf     
    dem Portal
    www.visitsweden.com     

     

Vom 23.06.2011 bis 16.07.2011 fand unser erster Urlaub mit dem neuen Familienmitglied Ben statt. Wir waren sehr gespannt, wie er sich so auf einer langen Tour machen würde.

Donnerstag, 23.06.2011

Hurra, endlich Urlaub.
Nachdem die letzten Wochen bei uns recht stressig verlaufen sind,
freuen wir uns um so mehr auf die freie Zeit, die vor uns liegt.
Das Womo ist bereits gepackt und so kann es um 9.00 Uhr morgens losgehen. Eigentlich fahren wir ja lieber die A2 Richtung Norden, obwohl das ein kleiner Umweg ist, aber da uns der nette Herr von den Verkehrsnachrichten bei Bad Eilsen einen 16 km langen Stau vorhersagt, fahren wir am Kamener Kreuz dann doch auf die A1.
Bis Hamburg ist auch trotz des Baustellenmarathons alles gut, dort jedoch meinte unser Navi uns was Gutes zu tun,
in dem er uns einen Stau umfahren ließ.
Das hatten jedoch wohl mehrere Navis ihren Besitzern versprochen und so landeten wir auf der mit vielen Ampeln versehenen Umleitung im nächsten, ewig dauernden Stop and Go. Als wir endlich wieder auf die Autobahn kamen, wurde diese kurz danach wegen einer Baustelle einspurig und wir standen prompt wieder im Stau.
Wir hatten eigentlich gute 1 ½ Stunden Luft eingeplant, um unsere Fähre in Puttgarden zu erwischen, aber dieses Polster
wurde immer knapper.
Hinter Lübeck fing es dann so heftig an zu regnen, dass an zügiges Fahren nicht mehr zu denken war. Die Fähre musste ohne uns fahren.
Zum Glück hatten wir ja eh nur noch den Standardtarif bekommen,
so dass es kein Problem war, das nächste Schiff zu nehmen,
die wir aber auch nur noch mit Mühe und Not erreichten.
So waren wir unserem groben Zeitplan dann nur eine halbe Stunde hinterher, was sich ja noch verschmerzen ließ.
Allerdings hatten wir leider auch keine längere Pause gemacht und waren jetzt heilfroh über die 45 min. Fährüberfahrt.
In Dänemark angekommen, wurde das Fahren deutlich entspannter,
denn hier war es schön leer. Wir rollten friedlich vor uns hin, genossen das immer schöner werdende Wetter, überquerten die Beltbrücke und waren schon in Schweden… endlich.
Nachdem unser Ben ordnungsgemäß in Skandinavien eingereist war, sprich, wir dem Zoll seine Papiere vorgelegt hatten, ging es noch weiter bis zu unserem ausgesuchten Nachtquartier in Bor am Fugelsee.
Der Stellplatz war leer, ruhig und schön gelegen.
Einer ersten ruhigen Nacht in Schweden stand nichts mehr im Weg.

Freitag, 24.06.2011

Weiter ging es Richtung Norden.
Auf der E4 kamen wir gut voran und erreichten bald schon Stockholm. Unser angestrebtes erstes Urlaubserlebnis war Schwedens einzige Whiskydestillerie, die wir als Whiskyfans natürlich ansteuern wollten,
in der Hoffnung dort das edle Gebräu mal probieren zu können.
Die nette Dame von Mackmyra hatte mir im Vorfeld zwar schon mitgeteilt, das man die Destillerie nur nach vorheriger Buchung als Tour von irgendeinem Hotel in Gävle besichtigen kann.
Wir hatten jedoch angenommen, das es dort, wie bei den schottischen Destillerien wenigstens einen Shop gibt.
Als wir dem Ziel langsam näher rollten, standen wir mitten in einem Wohngebiet in Gävle und von einer Destillerie war nichts zu sehen.
Der Navi hatte uns zu einer anderen Straße gleichen Namens geführt. Da es die zweite Straße mit dem Namen im Navi nicht gab, machten wir uns auf die Suche nach einer Ortskarte von Gävle und wurden am Bahnhof auch fündig.
Das neue Ziel war schnell auf dem Navi eingegeben und weiter gings. Wir rollten wieder in Richtung eines Schluck Whiskys, aber je näher
wir kamen, desto fragender sahen wir uns an.
Wir waren im Industriegebiet, fuhren über eine nicht befestigte Straße mitten in eine Großbaustelle voller Containerbüros und Bauzäunen
und waren laut Navi am Ziel…

wo hatte er uns denn diesmal hingeführt ?

Aber diesmal taten wir ihm unrecht, denn mitten in dem Chaos sahen wir ein Türmchen aus Whiskyfässern und an einem der Container
stand auch Mackmyra Whiskybyen, aber weit und breit war
kein Mensch zu sehen.
Wir machten noch ein paar Fotos von den gewöhnungsbedürftig aussehenden Stills, die wir in einem futuristischen Neubau entdeckten und zogen belämmert wieder ab.

da könnte das leckere Nass drinnen sein....

von Whisky-Harmonie ist hier nichts zu spüren...

Blieb jetzt noch die Hoffnung auf guten Fisch, denn in der Nähe von Gävle soll sich laut Reiseführer Schwedens beste Fischräucherei befinden.
GPS-Daten eingegeben und ab gings.
Aber heute war wieder Pleiten- Pech- und Pannentag.
Wir erwischten einen Abzweig nicht richtig, weil wir beide nicht aufgepasst hatten und so führte uns der Navi gute 5 km auf Schotterpiste mitten durch den Wald.
Jetzt wurde es langsam eng mit den Öffnungszeiten der Räucherei.
Als wir endlich wieder die Straße erreichten kamen wir dann doch rechtzeitig ans Ziel..
ABER: Die Räucherei war, wie im Reiseführer auch bemängelt, scheinbar mal wieder aus unerklärlichen Gründen geschlossen.

Ein großes Stängt-Schild hing in der Tür.
Für die Räucherei im nächsten Ort wurde die Zeit zu knapp und so machten wir uns ein wenig frustiert zu unserem geplanten Nachtlager
in Skog auf. Das war wenigstens ein Volltreffer und lag wunderschön direkt am See. Es gab dort einen kleinen nicht bewirtschafteten Campingplatz, der voller Wohnwagen war und wir gesellten uns zu zwei weiteren Reisemobilen auf den etwas davon entfernten Parkplatz.
Am eigentlichen Badeplatz stieg wohl eine verspätete Mittsommerparty des Ortes und so zogen immer mal wieder gut gelaunte und leicht bis stark beschwipste Schweden an unserem Womo vorbei…
das Abendprogramm war gesichert *lach*
Wir stellten uns auf eine unruhige Nacht ein, aber um halb eins gingen die letzten nach Hause.
In der Gegend schien es wohl einen Club zu geben, der auf alte amerikanische Autos stand, denn zu der Party kamen einige mit wunderschön aufgearbeiteten alten Ami-Schlitten. Wenigstens unsere Stellplätze hatten wir bisher gut gewählt.

das schön gelegene Kirchlein wurde beim Spaziergang entdeckt

Blick über den See

Samstag, 25.06.2011

Heute sollte es weiter Richtung Norden gehen.
Wir freuten uns auf einen etwas kürzeren Fahrtag, denn wir wollen morgen ins Älgens Hus, einem Elchpark in Bjurholm in der Nähe von Umea. Doch der Morgen hatte eine böse Überraschung für uns parat. Wir hatten tags zuvor einen Bordstein touchiert, hatten aber nichts feststellen können, doch heute morgen war unser Reifen fast platt. Peter hatte die Hoffnung, dass er vielleicht nur Luft verloren hatte und so rollten wir vorsichtig bis zur Tankstelle im Ort. Diese hatte jedoch keinen Druckluftautomaten…Also weiter zur nächsten im Navi angezeigten Tanke…die war aber noch kleiner und hatte ausser einer Benzinzapfsäule gar nichts mehr.
Wir machten uns also ganz vorsichtig auf den 12 km weiten Rückweg zur E4, dort war direkt an der Auffahrt nämlich eine große Tankstelle gewesen. Dort versuchten wir Luft in den Reifen zu füllen, was jedoch misslang. Wir entdeckten dann auch einen Riss, der vorher wohl in der Reifenfalte verschwunden war. Also hieß es Reifen wechseln.
Zum Glück haben wir ja noch ein richtiges Reserverad.
Doch selbst mit vereinten Kräften und meinem ja nicht geringen Hebelgewicht bekamen wir die Radmuttern nicht los. Schlußendlich fragten wir zwei Brummi-Fahrer, die neben uns Rast machten, ob sie eine Möglichkeit hätten uns zu helfen. Sie kamen mit einem Stahlrohr als Hebelstange und innerhalb kürzester Zeit waren die Muttern lose. Jetzt kamen wir endlich voran. Alles in allem hat uns die Aktion aber
2 ½ Stunden gekostet und so war es wieder nichts mit einem kurzen Fahrtag und einem ruhigen Nachmittag.
Gegen viertel nach sechs erreichten wir unser Nachtquartier, einen einsamen Wanderparkplatz mitten im Wald direkt beim Älgens Hus.
Da es ja hier noch lange hell ist, machte ich mit Ben noch einen einstündigen Sparziergang auf den Berggipfel während Peter sich von den Anstrengungen erholte. Wir stehen hier wirklich einsam und sehr ruhig und so wird es eine angenehme Nacht werden.

der steinige Aufstieg zum Gipfel...

Sonntag, 26.06.2011

Dies sollte ja kein Skandinavien-Urlaub ohne Elche werden, also wollen wir heute zum Älgens Hus. Da dieses erst um 12 Uhr öffnet, machen wir zuvor noch einen Spaziergang und lassen den Vormittag gemütlich angehen.

super Wetter schon beim Spaziergang

Um kurz vor 12 rollen wir dann auf den Parkplatz der Elche.
Christer, der Inhaber, erklärt uns den Ablauf der Führung und wir bekommen sogar eine Diashow über das Jahr eines Elches auf Deutsch. Die restlichen Erklärungen gibt es durch Christer in Englisch, was aber super funktioniert. Nach dem Diavortrag gehen wir in das kleine Museum in dem zahlreiche Informationen auf Schwedisch hängen.
Christer erklärt aber Vieles und erzählt unter anderem über die Waldschäden, die die Elche anrichten. Da ihre Population aufgrund mangelnder Fressfeinde stetig wachsen würde, dürfen Elche in Schweden auch gejagt werden. Leider ist es auch hier so, dass die Rentierzüchter keine Wölfe im Revier haben möchten und es einfach zu wenig Bären gibt. Dies sind die einzigen beiden Tiere, die dem Elch gefährlich werden könnten. Dann bekommen wir noch die Unterschiede zwischen dem nordeuropäischen Elch und dem nordamerikanischen Elch erklärt sowie einiges über die Elchgeweihe.
Danach geht es endlich zu den Elchen.
Zunächst werden die kleinen Babys auf die Weide geholt.
Wie alle Tierkinder sind sie natürlich zuckersüss.
Einige sind etwas furchtsam, andere wieder fürchterlich neugierig und verspielt. Insgesamt gibt es in diesem Jahr sechs Kälber auf der Farm, es sind drei Zwillingspärchen. Es ist schon witzig, wie weich das Fell der Kleinen ist. Christers Frau erklärt noch einiges zur Geburt und Paarung der Elche. Danach dürfen wir die eindrucksvollen Väter der kleinen Racker besuchen und mit Birkenästen füttern. Sie sind so zahm, dass sie sich sogar streicheln lassen. Aufgrund ihrer imposanten Größe und des großen Kopfes mit dem gerade wieder wachsenden Geweih flössen sie einem aber doch gehörigen Respekt ein.
Man kann Christer jetzt noch alle Fragen stellen, die einem so einfallen und danach ist die Führung vorbei. Man kann sich jedoch beliebig lange noch auf dem Gelände aufhalten und es gibt noch ein Restaurant, in dem man natürlich auch Elchgerichte verzehren kann sowie einen kleinen Souveniershop, wo es auch Elchkäse und –wurst zu kaufen gibt. Nach etwas über 3 Stunden gesammelter Elcherfahrung setzen wir unsere Fahrt Richtung Norden fort. Wir haben uns jedoch nur für eine kurze Etappe entschieden, da wir das Auftaktspiel der deutschen Frauen zur Fußball-WM gucken wollen. So fahren bis zu einem Badeplatz bei Skelleftea, wo wir in Gesellschaft eines weiteren deutschen Womos einen gemütlichen Abend verbringen.

Einfahrt zum Älgens Hus

erster Kontakt mit dem Baby-Elch

verfressene kleine Racker....

das war einer von der neugierigen Sorte...

junge Birken schmecken jungen Elchen scheinbar gut..

der Apfel fällt schließlich nicht weit vom Stamm...

wer guckt hier wohl intelligenter ?

ganz schön mächtige Tiere...

Wie man sieht, waren wir ganz schön beeindruckt und fanden das alles sehr spannend. Es ist auch schön, diesen Tieren mal so nahe zu kommen, wie wir es noch nie in Skandinavien geschafft haben.
Wir haben ja mal wieder gehört, wie groß auch das Problem mit Elchen im Straßenverkehr ist. Vielleicht bleiben es ja diesmal nicht unsere einzigen Elche, die wir sehen.

Montag, 27.06.2011

Da es ja noch ganz in den Norden gehen soll, legen wir heute wieder einen Fahrtag ein, der uns diesmal ohne besondere Vorkommnisse bis hoch hinauf nach Finnland führt. Unser Nachtquartier schlagen wir auf dem Gipfelplateau des Kaupis…auf. Wir sind schon eine ganze Strecke durch das Rentierzuchtgebiet gefahren, hatten aber heute kein einziges am Straßenrand. Wir machen noch einen kleinen Spaziergang über das Plateau und haben danach einen gemütlichen Abend. Wir sind erstaunt, dass bis spät in die Nacht immer noch Menschen auf den Berg kommen, um den schönen Rundumblick zu geniessen. Um 23 Uhr finnischer Zeit kommt sogar noch ein Reisebus die Straße hinauf und spuckt ein Rudel Senioren aus, die sich über den Gipfel verteilen. Trotz allem verbringen wir eine ruhige Nacht.

Panorama über den Berggipfel

nach so viel Fahrerei braucht man (Hund) ein bisschen Bewegung...

Dienstag, 28.06.2011

Nach kurzem Zwischenstopp in Ivalo zum Tanken und in Inari am
Supermarkt düsen wir durch die finnische Einsamkeit Richtung
norwegischer Grenze.
Wir wollen den Grenzübergang bei Neiden nutzen und hoffen, dass es dort mit der Bestätigung der Wurmkur für unseren Ben so funktioniert,
wie es ein Forumsnutzer des Wohnmobilforums geschrieben hat.
Tablette im Beisein des Zollbeamten einwerfen und von ihm im Impfpass bestätigen lassen, das wäre natürlich klasse, dann bräuchten wir
keinen Tierarzt zu suchen. Leider ist die Zollbeamtin hier von der Idee
nicht zu begeistern und sagt, wir müssen zu einem Tierarzt.
Sie gibt uns eine Adresse in Kirkenes, das ja nun so gar nicht auf
unserer Tour liegt, da wir zur Varangerhalbinsel weiter wollen.
Wir beschließen, unsere Tour fortzusetzen, in der Hoffnung, dass wir in
Tana bru einen Tierarzt finden. Wir haben ja sieben Tage Zeit für die Bestätigung der Wurmkur.
So geht es über die E6 weiter Richtung Varangerbotn. Wir geniessen
die sich verändernde Landschaft. Es wird langsam nordnorwegisch karg,
wie wir es mögen. In Varangerbotn biegen wir ab auf die E75 und düsen
die letzten 130 km bis Vardö durch immer einsamer werdende Örtchen.
Dann geht es auf die abenteuerlichen letzten 20 km bis Hamningberg.
Eine schmale Straße führt uns durch eine beindruckende Mondlandschaft
mit etlichen Ãœberbleibseln des letzten Winters.

die bizarre Landschaft ist auf dem Foto kaum einzufangen...

Eiszeit Ende Juni....

Nach vielen „Ohs“ und „Ahs“ und „Guck mal da´s“ erreichen wir das Ende der Welt und suchen uns einen Stellplatz in der Bucht von Hamningberg. Wir sind hier nicht alleine, ein paar andere Wohnmobile und auch Campingwagen verteilen sich in der weitläufigen Bucht. Leider hat sich der Himmel komplett zugezogen und es fängt an zu regnen, so dass mit Mitternachtssonne nicht zu rechnen ist. Da wir zwei Nächte hier verbringen wollen, hoffen wir mal, dass es morgen besser aussieht.

Mittwoch, 29.06.2011

Heute morgen scheint die Sonne wieder vom Himmel und es ist gleich deutlich wärmer. Man kann wieder im T-Shirt rumlaufen. Bis wir jedoch gefrühstückt hatten und soweit fertig waren, dass wir uns ein wenig zu Fuß auf den Weg machen konnten, zog sich der Himmel schon wieder zu. Wir gingen einen Teil des Weges zum verlassenen Fischerdorf Syltevik, machten aber nach etwa einer dreiviertel Stunde kehrt, da uns der zunehmende Wind doch etwas zu stark um unsere ungeschützten Köpfe blies.

Blick über die Bucht

Der Wanderweg in Richtung Syltevik

einsame Stellplatz-Lage am Wanderparkplatz...

Zurück am Womo keimte in uns die Idee auf, die Varangerhalbinsel schon wieder ein Stückchen zurückzufahren, da es nicht so aussah,
 als ob es heute was mit der Mitternachtssonne werden würde.
Gesagt, getan… oder auch nicht.
Unsere Pleiten- Pech- und Pannenserie setzte sich fort. Wir hatten gestern eine ganze Weile vergessen, das Fahrlicht auszuschalten
und unsere Batterie war uns nicht dankbar dafür, sie gab nämlich
keinen Piep von sich. Nach dem vergeblichen Versuch, diese mit Hilfe unserer Bootsbatterie zu überbrücken, suchte ich Hilfe bei einem der Campingwagen. Leider hatten weder wir noch die furchtbar netten Schweden ein Starthilfekabel. So fuhr der nette Herr mit seinem PKW ins Dorf, um sich irgendwo eines zu leihen. Schon nach kurzer Zeit
kam er wieder und wedelte freudig mit dem Kabel.
Während wir darauf warteten, dass unsere Batterie sich wieder ein wenig aufladen konnte, führten wir noch ein sehr nettes Gespräch mit ihm. Dann machten wir einen neuen Startversuch und zum Glück war unser Womo uns nicht mehr böse und sprang an.
Nachdem wir uns noch mal herzlich bedankt hatten (zum Glück sind
hier wirklich alle sehr hilfsbereit ) machten wir uns auf den Weg zurück durch die Mondlandschaft.

Abschied von Hamningberg

Wir hielten noch für zahlreiche Fotos an und erreichten so erst nach einer guten Stunde wieder die E75. Wir steuerten nacheinander die nächsten drei Stellplätze unseres Womo-Führers an, von denen uns jedoch keiner wirklich zusagte und so landeten wir schließlich auf dem Campingplatz in Vestre Jakobselv.
Hier verbrachten wir dann noch einen fürchterlich entspannten Nachmittag. Hoffentlich war es das jetzt mit Pleiten – Pech und Pannen. Eigentlich reicht es schon für diesen Urlaub.

Donnerstag, 30.06.2011

Heute hatten wir nur eine kurze Etappe vor uns. Wir hatten uns auf den Campingplatz erkundigt, ob es in Tana einen Tierarzt gibt und bekamen eine Adresse. Diese beschlossen wir als erstes aufzusuchen. Irgendwie hatte aber scheinbar die Verständigung mit dem jungen Mann nicht so gut geklappt, denn wir standen vor der Tür eines Zahnarztes.
Gut, dass ich nicht sofort mit Ben in die Praxis marschiert bin, denn die hätten bestimmt seltsam geguckt, was ich mit dem Hund beim Zahnarzt will.
So fuhren wir zurück in den Ort. Hier gab es einen kurzen Tankstopp
und wieder mal keine Tankstelle mit LPG, die scheinen hier echt noch auf den guten alten Diesel zu schwören. Aber zurück auf der Hauptstraße zeigte sofort links ein Schild zum Tierarzt.
Ben wurde mit allem versorgt, was für einen problemlosen Aufenthalt in Norwegen benötigt wurde und wir waren beruhigt.
Wenig später erreichten wir dann schon den Parkplatz, der zwar relativ nah an der Straße, aber doch ziemlich geschützt hinter ein paar Birken liegt. Der Fluss ist schon etwas Besonderes, da er in einem Sandbett liegt und rechts und links Sandstrände aufweist, die einen glauben lassen, man wäre am Meer. Leider ist das Wetter nicht entsprechend und die heimlich gehegte Hoffnung, sich mit Buch, Getränken und Handtuch an den „Strand“ zu fletzen erfüllte sich nicht. Wir drehten jedoch sehr zur Freude unseres kleinen Flitzers Ben zweimal eine große Runde am Strand und durch das kleine Birkenwäldchen. Es lagen mehrere Hinterlassenschaften von Elchen herum, aber leider bekamen wir das passende Tier dazu nicht zu Gesicht. Gegen Abend kam auch noch mal kurz die Sonne durch, sodass es noch ein paar Fotos mit einem tollen Licht am Fluss geben konnte. Der Verkehr ging zur späten Stunde gegen null und wir konnten uns auf eine ruhige Nacht freuen.

Ben in Action

Flusspanorama gegen 22.00 Uhr abends..

auch in die andere Richtung riss der Himmel auf..

Freitag, 01.07.2011

Heute hieß das Ziel Slettnes, der nördlichste Festlandpunkt Europas,
die Alternative zum Nordkapp. Zunächst rollten wir dazu über die schlechte Straße über das Ifjord-Fjell. Aber man baut kräftig, demnächst könnte es besser sein. Dann bogen wir ab auf die Nordkinn-Halbinsel. Hier wurde es bis auf ein paar vereinzelte Häuser noch einsamer und öder bis wir das Städtchen Mehamn erreichten. Immerhin ist hier die Straße durchs Fjell ganz neu, sodass man gut fahren kann.
Eindrucksvoll ist diese Einöde aber irgendwie trotzdem.
In Mehamn sahen wir an der Tankstelle zumindest Gasflaschen und fragten mal nach, ob es hier irgendwo LPG geben würde.
Der Inhaber sprach sogar ein wenig deutsch und erklärte uns, er wüsste nur, dass es in Alta eine Füllstation geben würde.
Das lag ja nun so gar nicht auf der geplanten Route.

die Einsamkeit im Ifjord-Fjell

auch hier ist der Winter wohl nie ganz vorbei...

der Ãœbergang zur Nordkinn-Halbinsel

Wir rollten also erstmal über das Örtchen Gamvik weiter nach Slettnes, wo der nördlichste Leuchtturm Europas steht. Hier gesellten wir uns zu einer ganzen Reihe anderer Womos.
Der Himmel wurde zusehends klarer und wir konnten auf Mitternachtssonne hoffen. Nach einer kleinen Runde auf dem Wanderweg durch das Naturschutzgebiet gabs auch schon Abendbrot. Im Laufe des Abends wurde klar, dass es was werden würde mit der Mitternachtssonne. Um 23.30 Uhr schnappten wir uns unseren Hund, den mitgebrachten Whisky und den Fotoapparat um uns auf den Felsen direkt vor dem Womo niederzulassen. Hierbei wagte ich mich wohl
doch etwas zu weit vor und wurde plötzlich Opfer wütender Vogelangriffe. Ich hatte mich wohl zu sehr ihrem Nest genähert.
Schnell ging ich ein paar Schritte zurück und es war wieder alles gut. Selbst um 24.00 Uhr hatte sich die Sonne aber nicht annähernd dem Meeresspiegel genähert. Wir machten trotzdem schon mal ein paar Fotos und zogen uns dann frierend wieder ins Womo zurück, hier war es doch reichlich kühl.
Gegen 1.00 Uhr morgens war die Sonne immer noch nicht in Meeresnähe. Peter machte noch mal Fotos und dann gingen wir schlummern.

Slettnes-Fyr, der nördlichste Leuchtturm Europas

Einwohner des Naturschutzgebietes

Sonnenstand um 24.00 Uhr

und so war es gegen 1.00 Uhr nachts..

Samstag, 02.07.2011

Das Wetter war einigermassen gut und so beschlossen wir,
hier noch einen Tag zu bleiben und durch das Naturschutzgebiet zu wandern. Diesmal nutzen wir den zweiten Eingang zum Wanderweg. Auf dem Weg dorthin auf der schmalen Schotterstraße rannte Ben ein wenig rechts und links durchs Gelände, natürlich an der Leine.
Plötzlich stürzte sich wie wild einer der Vögel auf ihn,
der arme Kerl wusste gar nicht wie ihm geschah.
 Schnell flitzte er zwischen Herrchen und Frauchen und sah immer wieder ängstlich nach oben. Er beruhigte sich aber zum Glück schnell und wir drehten eine herrliche Runde über den markierten Wanderweg.
Dieser führt scheinbar weit genug vonn allen Nestern weg durch das Terrain, weitere Vogelangriffe gab es nicht.
Zu Hause müssen wir erstmal schauen, was das für Vögel waren.
Hier haben wir ja kein Internet. Ich glaube, irgendwann kaufe ich mir doch mal so ein Vogelbestimmungsbuch.
Den Rest des Tages verbrachten wir gemütlich im Womo.
Am Nachmittag spazierten wir noch mal zum Leuchtturm.
Unser armer Ben wurde nochmals von einem Vogel angegriffen, obwohl er diesmal nur auf der Straße lief. Die sind scheinbar richtig agressiv,
was ihre Nestverteidigung angeht. Slettnes Fyr kann man besichtigen
und es gibt ein kleines Museum, aber beides war schon geschlossen,
als wir dort ankamen.
Wir verbrachten noch einen gemütlichen Abend, diesmal jedoch ohne Mitternachtssonne, denn der Himmel zog sich wieder zu.

unterwegs auf dem Wanderweg

Beschreibung zu Slettnes Fyr - dem Leuchtturm

Bei den Vögeln handelte es sich übrigens um Schmarotzerraubmöwen.
Da wir kein eigenes Foto davon haben,
möchte ich lieber keines hier veröffentlichen.
Jeder mag selbsbst im Internet schauen, wenn es ihn interessiert.

Sonntag, 03.07.2011

Bei ziemlich schlechtem Wetter, die Wolken hangen tief über den Bergen und tauchten alles in einen unwirklichen Nebel, ging es die Nordkinn-Halbinsel zurück auf die Straße nach Lakselv.
Unser Ziel hieß Trollholmen.
Auf dem Weg dorthin machten wir noch etwas längere Fotostopps am Adamsfossen und am Silfar-Canyon.
Beides ausgesprochen sehenswerte Naturschauspiele.

Adamsfoss von oben

Adamsfoss von unten bzw. von der Mitte

Der Fluss, bevor er in den Canyon fliesst

Einblick in den Silfar-Canyon

Auch in Lakselv gab es kein LPG, die Finnmark schwört auf Diesel.
An der Entsorgungsstation der Esso-Tankstelle wollten wir dann unser Womo auf Vordermann bringen. Aber nicht nur das es in Strömen regnete, vermieste uns diese Aktion.
Für 40 Kronen also umgerechnet 5 Euro pro Stück musste man Münzen kaufen, wofür man eine für die Entsorgung und eine für Frischwasser brauchte. Das Entsorgen war auch kein Thema, wobei man die Grauwasser-Entsorgung über die WC-Kassetten oder einen Kanister machen muß. Als wir jedoch die Tür für das Frischwasser,
die sich natürlich erst nach Einwurf der Münze öffnen ließ, aufmachten, stellten wir fest, dass der Anschluß defekt war.
Das Wasser lief jedoch fröhlich aus dem kaputten Anschluß.
Schnell holten wir unsere Wasserkanister und konnten so wenigstens noch einen Teil des Wassers auffangen, was uns schon mal weiterhalf, denn ganz leer war unser Tank noch nicht.
Das ganze zu reklamieren hatten wir jedoch keine Lust mehr, da wir mittlerweile bis auf die Knochen nass waren.
Im Nachhinein war das natürlich nicht ganz fair den nächsten armen Womo-Fahrern gegenüber, die nach uns die Station benutzen wollen, aber wir wollten einfach nur noch weiter.*SORRY*
Am Nachmittag erreichten wir den Parkplatz am Trollholmen, der allerdings reichlich schief ist. 200 m vor dem Parkplatz kann man jedoch rechts in einen kleinen Weg hineinfahren, an dem es zwei bis drei Stellmöglichkeiten gibt. Als am Abend dann noch die Sonne rauskam, spazierten wir noch die 2 km bis zu den armen versteinerten Trollen. Wirklich ein lustiges Gebilde, dass da am Ufer des Fjordes entstanden ist.

unterwegs zu den Trollen unwirkliche Lichtverhältnisse

da sind die armen versteinerten Kerle...

dieser guckt besonders sehnsüchtig aufs Meer..

Aussicht von den Stellplätzen

Montag, 04.07.2011

Da wir nicht abschätzen konnten, wie viel Gas wir bisher verbraucht hatten, beschlossen wir, den Umweg über Alta in Kauf zu nehmen, um dort unsere Vorräte aufzufüllen. Wir kamen ganz gut voran und erreichten Alta nach ein paar Fotostopps am frühen Mittag.

unterwegs nach Alta

dieser neugierige Herr war immer zur Stelle, wenn das Womo hielt

Wir füllten zunächst die Gasflaschen auf, nur um festzustellen,
dass wir wesentlich weniger verbraucht hatten, als gedacht.
Na ja… so wird es reichen bis zum Ende des Urlaubs.
Heute ist richtig schönes Wetter, vielleicht bleibt das ja mal ein paar Tage so. Dann gabs noch einen Füllstopp für den Kühlschrank am nächsten Mega-Coop, wo wir zur Vorsicht auch mal ein Starthilfe-Kabel gekauft haben. Dann erstehen wir am Einkaufszentrum noch ein paar Postkarten und setzen uns dort in die Sonne, um die erste Urlaubskorrespondenz zu erledigen.
Nachdem auch das vollbracht ist, machen wir uns auf den Weg nach Kautokeino, unserem eigentlich Ziel. Durch scheinbar endlose Wälder rollen wir durch das Innerste der Finnmark und erreichen am Nachmittag das Samenstädtchen. Wir checken auf dem Campingplatz ein und beschließen zwei Nächte zu bleiben, um hier morgen ein wenig zu laufen und zu entspannen. Dann machen wir es uns erstmal gemütlich.

Sonnenuntergang in Kautokeino

Dienstag, 05.07.2011

Nach einem gemütlichen Frühstück packen wir alles für einen Ausflug ein und holen die Räder aus der Garage. Mit dem Fahrrad wollen wir zu einem Kulturstig 7 km ausserhalb von Kautokeino fahren und diesen dann laufen. Das Wetter ist gut und so radeln wir gut gelaunt los.
Doch schon als wir die Räder nach der hügeligen Anfahrt abstellen, ahnen wir Böses. Sofort stürzt sich ein Mückenschwarm auf uns.
Wir hoffen mal, das das nur an dieser Stelle so schlimm ist und laufen los. Schon nach den ersten Metern treffen wir auf den ersten Bewohner, einen Lemming. Diese possierlichen Tiere sehen aus wie Hamster und wenn wir nicht kurz zuvor einen Bericht im Fernsehen gesehen hätten, hätte ich es wohl auch für einen solchen gehalten und mich gewundert, wie er da hin kommt.

Ãœbersichtskarte des Wanderweges

Lemming im Eingang seines Baus

Der weitere Weg führt durch den niedrigen Birkenwald. Noch lassen uns die Mücken aufgrund des in guter Menge aufgetragenen Anti-Mücke in Ruhe, nur Ben hat etwas zu kämpfen, die Viecher nerven ihn doch arg. Leider sind die Schilder entlang des Weges entgegen der Erklärung der Dame auf dem Campingplatz nicht wirklich mehrsprachig, sondern enthalten nur den samischen und den norwegischen Text, aber aus den Bildern und dem Text können wir uns halbwegs zusammenreimen, um was es geht. Nach etwas mehr als der Hälfte des Weges erreicht man einen kleinen See mit einem idyllischen Picknickplätzchen. Leider stören die fürchterlichen Mückenschwärme erheblich dabei, dort eine etwas längere Pause einzulegen. Wir entdecken, dass die Mücken Ben den ganzen Bauch zerstochen haben und machen uns zügig auf den Rückweg, denn solange man läuft, geht es einigermaßen. An Wandergenuss ist nicht mehr zu denken, die Mücken lassen sich langsam auch nicht mehr von unserem Anit-Mücke abhalten. Der Rückweg ist zum Glück etwas kürzer. Unser zwischenzeitlich gefasster Entschluss, am Campingplatz gegenüber im Cafe eine Pause einzulegen wird ebenfalls zu Nichte gemacht, da das Cafe entgegen dem Apet – Schild geschlossen ist. Auch hier halten wir uns nur unter heftigen Wedelbewegungen auf und so schwingen wir uns zügig aufs Rad und düsen zurück. Das Fahren ist eine richtige Wohltat, denn da sind wir zu schnell für die Mücken. Zurück am Womo sehen wir uns erstmal den Bauch unseres Hundes genauer an. Er sieht aus, als hätte er Masern, Röteln und Windpocken gemeinsam und ich schmiere ihn erstmal ordentlich mit Salbe ein. Dann machen wir uns einen gemütlichen Nachmittag. Unseren Plan noch mal in den Ort zu fahren, geben wir auf, da wir nach der Mücken-Tour erstmal die Nase voll haben. So können wir über den Ort selber leider nichts berichten.

Mittwoch, 06.07.2011

Heute verlassen wir Norwegen.
Bei schönem Wetter rollen wir über ein kurzes Stückchen Finnland,
wo wir schnell noch einmal tanken, weil es dort mit 1,40 EUR am billigsten ist, nach Schweden.
Nach ereignisloser Fahrt erreichen wir gegen Mittag das kleine Örtchen Jükkasjärvi. Es ist kein großer Ort, hat aber gleich drei Touristenattraktionen. Zum einen gibt es hier im Winter das so genannte Ice-Hotel. Dieses wird immer aus Eis und Schnee gebaut und man kann dort auf Rentierfellen und im Thermo-Schlafsack nächtigen. Jetzt in den Sommermonaten gibt es dort natürlich Bilder dazu und ausserdem gibt es ganzjährig das Art-Center zu bestaunen.
In einer grossen Kühlhalle kann man Skulpturen aus Eis bestaunen und an der Ice-Bar gekühlte Getränke zu sich nehmen.
Da wir so was ja schon von den Lofoten (siehe Norwegen 2006) kennen, verzichten wir auf einen Besuch, auch angesichts der Menschenmassen, die sich dort versammelt haben und widmen uns lieber der zweiten Attraktion, der kleinen Dorfkirche von 1608.
Von außen ist das Gebäude ein eher schmuckloses rotes kleines Häuschen. Schön ist jedoch der in die Umzäunung des Kirchhofes, der zugleich Friedhof ist, eingebaute und von der Kirche losgelöste Glockenturm. Dieser bildet zugleich auch das Eingangstor. Da zur gleichen Zeit auch ein Reisebus ein Rudel rüstiger Rentner entlässt, die alle in die Kirche strömen, erkunden wir zunächst den Kirchhof, denn groß ist die Kirche nicht. Die ältesten Grabsteine sind jedoch vom Anfang des letzten Jahrhunderts. Dafür hat die Kirche ein hübsches, nach keltischer Art angefertigtes Holzkreuz auf dem Dach. Im Inneren der Kirche gibt es eine schöne in hellblau gehaltene alte Kanzel, die sogar mit einem dreifachen Minutenglas ausgestattet ist. Predige über alles, nur nicht über 15 Minuten… Lustig und eigentlich so gar nicht passend zur Kirche ist das bunte Altarbild. Es ist im Gegensatz zur Kirche auch sehr jung von 1958.

Glockenturm und Eingang zum Kirchhof (Kirche hinten links zu sehen)

Das Altarbild

Die dritte Attraktion und direkt neben der Kirche gelegen ist eine Rentierfarm, die neben viel Kunsthandwerk und Souveniers schätzungsweise Auskunft über die Rentierzucht in Lappland und die samische Lebensweise gibt.
Diese lassen wir völlig links liegen, das ist uns zu touristisch aufgemacht. Lieber erinnern wir uns da an das Sami-Museum, dass wir 2008 in Inari besucht haben. Wir fahren nun zu dem kleinen Rastplatz vor Jukasjärvi, den wir als Übernachtungsplatz auserkoren haben.
Bis auf einen PKW ist der Platz leer und wir ergattern einen geraden Stellplatz am Rand des Platzes. Die Picknickplätze liegen direkt am Fluss und haben direkt eine schöne Feuerstelle dabei. Da könnte man es sich heute abend mal gemütlich machen. Zunächst machen wir noch einen kleinen Spaziergang mit Ben und legen eine Ruhepause ein. Währenddessen füllt sich der kleine Platz mit Wohnmobilen.
Zwei gemeinsam reisende Wohnmobile aus Süddeutschland, die wir schon an ein oder zwei anderen Plätzen in der Finnmark gesehen hatten, waren auch da. Leider nahmen diese auch sofort die schönste der drei Feuerstellen in Beschlag, unser Plan für den Abend war somit zumindest eingeschränkt worden.
Zum Schluß standen dann sieben Wohnmobile auf dem Platz…
in unserem Führer war er für 2 – 3 Mobile angegeben.
Es hätte eigentlich kein PKW mehr dorthin gepasst.
Hoffentlich bringen Wohnmobiltouristen dem Örtchen so viel Geld ein, dass sie den Platz nicht irgendwann ganz für Wohnmobile sperren. Gegen Abend beginnt es heftig zu regnen, und wir geben den Lagerfeuer-Plan ganz auf. Immer wieder rollen Womos auf den Platz, die aber zum Glück wieder abziehen. Eigentlich sieht man schon von der Straße, dass der Platz voll ist. Zu guter Letzt stellt sich noch ein Wohnwagengespann auf den breiten Fahrrad – und Fußgängerweg vor dem Rastplatz. Hierbei handelt es sich jedoch zum Glück um Schweden, was aber nichts an dem unserer Ansicht nach unverantwortlichem Verhalten ändert.
Spät am Abend klart es noch mal auf und über dem Fluss kommt es zu wunderschönen Nebel-Sonne-Wasser-Gebilden, die eine herrliche Stimmung erzeugen. Schnell machen wir noch ein paar Fotos und verbringen danach trotz allem eine ruhige Nacht.

Regenbogen über dem Wäldchen gegenüber vom Platz

Sonnenuntergang am Torneälven

Donnerstag, 07.07.2011

Heute geht es bei herrlichem Wetter weiter nach Abisko.
Auf dem Weg legen wir einen kurzen Stop am Silverfallet ein.
Wieder mal einer dieser Wasserfälle, die uns in Skandinavien
so begeistern.

Ãœber die Kraft des Wasser kann ich immer wieder staunen

noch ein Blick auf den Silverfallet

Danach parken wir das Womo am Hotel in Björkliden und machen uns
auf den Weg, das Kappas - Fjell zu erklimmen. Nach einem kurzen,
etwas steilerem Aufstieg am Hotel und am Golfplatz vorbei,
erreicht man schon das Hochplateau, von hier ist der weitere
Anstieg moderat und die Aussicht läßt einen die Anstrengung
sowieso vergessen.

das Hochplateau ist erreicht

Blick vom Fjell auf den Torneträsk

Bei dem herrlichen Wetter und der tollen Landschaft fällt
einem gar nicht auf, dass man stundenlang im Gebirge und den
Fluss entlang herumkraxelt.Immer wieder gibt es herrliche neue
Eindrücke und Naturschauspiele zu bewundern.
Das steinerne Flussbett macht es einem leicht, entlang des Flusses zu maschieren. Die Kraft des Wassers ist auch hier wieder ein Erlebnis.
Diese Wanderung gehörte mit zu den schönsten Dingen, die wir in diesem Urlaub erleben durften.

Das Flussbett

Eigentlich war das ganze ein gigantischer Wasserfall..

der sich über mehrere Stufen...

ins Tal und in den Torneträsk ergießt...

Wir hätten hier jetzt noch so etliche schöne Fotos einstellen können,
aber am besten fährt man selbst vorbei und schaut sich das Ganze an.
Vom Hotel aus fuhren wir noch ein kleines Stück Richtung norwegischer Grenze bis zu einem Parkplatz rechts der Straße am Baktajävri.
Auch dieser füllte sich gegen Abend immer mehr mit Wohnmobilen und Wohnwagen. Zunächst rollten noch ziemlich viele LKWs zur Grenze nach Norwegen über die E10, aber gegen Abend wurde es deutlich ruhiger und die Nacht war still. Leider konnten wir wegen zunehmender Bewölkung keine Mitternachtssonne mehr fotografieren und sehen.
Dies wäre die letzte Möglichkeit dazu auf unserer Tour gewesen.

Freitag, 08.07.2011

Wir fuhren die E10 wieder zurück nach Abisko bis zur dortigen Touriststation. Von dort wollten wir heute wieder wandern. Der Canyon des Abiskoskaya war angeplant. Leider haben wir zunächst mal die Beschreibung des Weges im Wanderführer und auch die Wegweiser an der Touriststation falsch verstanden und liefen ca. 2 km in die völlig falsche Richtung. Aber wir geben ja nicht auf. Zurück am Parkplatz und dann auf dem richtigen Weg wählen wir zunächst erstmal den Naturstig.
Dieser führt ziemlich steil an einem kleinen Bergfluss hinauf. Stellenweise krabbele ich auf allen vieren die Felsen hoch, die Ben mal eben locker aus dem Stand hinaufspringt. Wie ungerecht !
Es ist ziemlich warm heute und mir steckt wohl doch die Tour von gestern mehr in den Knochen, als ich es gedacht hatte.
Jedenfalls bin ich nach ca. 300 Höhenmetern ziemlich am Ende und mag einfach nicht weiter bergauf klettern.

von unten sah es noch harmlos aus...

die Aussicht war wieder überwältigend

Sind wir denn noch nicht oben ?....

Schluß... noch höher krabbel ich nicht...
von unten an dem Haus sind wir losgelaufen

Nachdem wir den gleichen Weg wieder zurückgekraxelt sind, finden wir doch noch den Einstieg zu der Canyonroute. Das wollen wir uns dann doch nicht entgehen lassen.Die kleine Tour rund um den Canyon ist nur circa 2,5 km lang und das schaffen wir auch noch.
Ein weiteres Highlight dieser großartigen Natur im Abisko-Nationalpark steht uns bevor.

Mit gewaltiger Wucht wird das Wasser...

durch den schmalen Canyon gepresst...

um zum Schluss fast friedlich dem Torneträsk entgegenzufliessen..

Schwitzend wie die Affen und stinkend wie ein Iltis kehren wir zum Womo zurück und freuen uns eigentlich nur noch auf eine Dusche auf dem nahen Campingplatz. Doch der Platz in Abisko ist eine Zumutung, der in Björkliden auch nicht wirklich schön. So werden es dann doch noch die 80 km zurück bis nach Kiruna.
Das Duschen ist eine Wohltat und ein Stündchen kann man auch noch vor dem Womo in der Sonne sitzen, bis es leider zu regnen beginnt.
Am Abend legen wir die Beine hoch und erholen uns von den Strapazen des Tages.

Samstag, 09.07.2011

Den Vormittag verbringen wir damit, das Womo mal wieder auf Vordermann zu bringen und alle Tanks leer bzw. voll zu machen.
Danach machen wir uns auf den kurzen Weg zum
Dundret - Nationalpark. Oben auf dem Berg finden wir einen schönen
Platz, der uns durchaus übernachtungsgeeignet erscheint.

der Erzbergbau prägt das Stadtbild von Kiruna...

schöner Uhr-Turm an einem Verwaltungsgebäude

Am späten Nachmittag machen wir noch einen Spaziergang über den vom Wintersport geprägten Berg. Leider haben wir die Kamera im Womo vergessen, aber wir müssen unseren Spaziergang auch zügig beenden, damit wir nicht in den großen Regen kommen.
Mit den ersten Tropfen erreichen wir das Wohnmobil und verbringen
einen sehr ruhigen Abend und eine noch ruhigere Nacht hoch oben auf
dem Berg.

Sonntag, 10.07.2011

Da wir gestern noch beschlossen haben, in Malmberget eine Grubenfahrt
zu machen, müssen wir heute früh aufstehen.
Um 9.00 Uhr ist bereits Treffen am Bahnhof von Galliväre, von dort startet der Bus zur Erzmine in Malmberget.
Wir schlüpfen schnell noch in andere Schuhe, was aber gar nicht
nötig gewesen wäre, da die Grube eh mit geliehenen Gummistiefeln betreten wird.
. Erst geht es zum LKAB-Grubenmuseum, dann zur Mine. Das ganze ist zwar ein wenig eine LKAB-Werbetour, aber trotzdem sehr interessant.

Im Grubenmuseum gibt es alte Bilder....

und Werkzeuge zu sehen, wie wir sie auch von zu Hause kennen.

Der Eingang zu einem stillgelegten Stollen direkt am Museum...

Das Bergwerk ist noch voll in Betrieb ist und wird sogar weiter ausgebaut, daher sieht man aus Sicherheitsgründen auch nichts vom tatsächlichen Abbau des Erzes. Mann muß sich zunächst die Sicherheitskleidung anziehen. Diese besteht aus einem Mantel, Helm und den bereits erwähnten Gummistiefeln. Dann geht es mit einem ausgedienten Mannschaftsbus ins Bergwerk. Über kilometerlange Straßen unter Tage mit spannendem Verkehr und richtig ausgeschilderter Strassenführung geht bis auf ca. 1000 m hinab in die Grube. Hier bekommen wir dann Live-Aufnahmen vom Abbau aus der Überwachungsstation, einen Zermalmer bei der Arbeit und die Werkstatt für die Fahrzeuge und Maschinen zu sehen.
Das ganze ist schon ganz schön beeindruckend, weil es so riesig ist.
Auf dem Rückweg zum Bahnhof erklärt uns die Reiseleiterin, dass bald wieder ein ganzes Wohngebiet dem Erzbergbau weichen muss. Man sieht auch, dass die meisten Häuser schon leer stehen. Dort entsteht dann ein neuer Eingang zur Mine, damit man weitere Stollen voran treiben kann. Auch ein großes Waldstück rund um Malmberget muß dabei den Baggern und dem Riesenbohrer weichen.
Man ist danach doch leicht zwiegespalten zwischen der Faszination für den Bergbau und seinen Erfordernissen und der damit einhergehenden Zerstörung der Natur und des Lebensraums.
Anders gesehen werden alte Teile des Bergwerkes wieder aufgeforstet und wohl in Kürze wieder freigegeben. Und die Menschen dieser Region leben nun mal davon, die LKAB ist hier der größte Arbeitgeber, alles andere ist davon abhängig.

Auf der Straße oberhalb des Zermalmers füllt ein LKW das Erzgestein ein...

dann wird es in dieser Maschine zerkleinert...

überall stehen Maschinen... im Hintergrund unser Bus...

Das schöne Bahnhofsgebäude von Gällivare

Gegen 13.00 Uhr erreichen wir wieder den Bahnhof und machen uns nach einer Hunde-Gassi-Runde auf den Weg zum Trollforsen.
Gute 200 km sind es bis zu einem stillgelegten Campingplatz am Ufer des Pitea-Älv. Der Platz wird trotzdem von vielen Campern noch genutzt. Es gibt eine Wasserquelle für Trinkwasser und sogar noch ein Plumpsklo. Man steht hier abseits der großen Strassen in wunderschöner Natur und sehr, sehr ruhig bis auf das stetige Rauschen des Wasserfalls natürlich. Damit unser Hund auch was vom Tag hat, gibt es noch einen kleinen Spaziergang entlang des Flusses, bevor wir müde von den Eindrücken des Tages ins Bett fallen.

solange gerade mal die Pfoten feucht werden, ist Wasser ja spannend

Montag, 11.07.2011

Wir beginnen den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück und lassen es ruhig angehen. Gegen 11 Uhr machen wir uns auf zu einem Spaziergang über die Insel Trollholmen. Geschätzt wird dieser wohl ca. 2 Stunden dauern. Wir gehen über die Brücke und halten uns dann links, um auf die andere Seite der Insel zu kommen. Hier fließt der Pitea in wunderschönen Kaskaden an der Insel entlang.

Die Brücke am vom SP aus gesehen rechten Ufer der Insel

hier zu sitzen, ist schon ein uriges Gefühl

es kann aber auch ein fürchterlich nasses Gefühl werden

ungezähmte Wasserkraft

Völlig beeindruckt von diesem Wasserlauf müssen wir irgendwo den Abzweig des Wanderweges verpasst haben. Nach einiger Zeit erreichten wir noch auf ausgetretenen Waldpfaden eine Schutzhütte, danach endete irgendwann der Weg. Wir schlugen uns irgendwie weiter durch, landeten in halbmeterhohen Blaubeerstauden, die uns die Beine zerkratzen, in Morastwiesen, in denen wir bis zu den Waden im Wasser standen und in immer mehr Mückenschwärmen, die uns annähernd ausgesaugt haben. Irgendwann war ich nur noch fertig mit der Welt, denn wir hatten ja weder was zu trinken noch was zu essen mit.
Ausserdem habe ich schon seit meiner Kindheit Probleme damit, wenn mich Insekten umschwirren, das macht mich wirklich verrückt.
Als ich fast soweit war, nicht mehr weiter zu gehen, erreichten wir dann doch noch den markierten Weg. Gut das Peter so ruhig geblieben ist, und die Orientierung nicht verloren hat, alleine wäre ich wahrscheinlich noch ewig im Kreis gelaufen. Trotzdem war ich mit meinen Kräften so am Ende, das Peter erstmal alleine zum Wohnmobil zurücklief um etwas zu trinken,ein paar Kohlenhydrate und Vitamin-Drinks zu holen.
Nachdem ich meinen ersten Durst am Fluss gestillt hatte, ging ich ihm schon mal langsam auf dem jetzt nicht mehr zu verfehlenden Weg entgegen. Alles in allem erreichten wir nach über 6 Stunden völlig erschöpft wieder das sichere zu Hause. Kurz vor dem Ziel erwischte uns dann auch noch ein Gewitter und wir waren bis auf die Haut nass, als wir wieder vor dem Womo standen.
Alles in allem eine Erfahrung, die man nicht brauchte, die einem aber doch die eigenen Grenzen gezeigt hat.
Den Rest des Tages verbrachten wir nur noch mit hochgelegten Füßen am Wohnmobil. Selbst der Hund hatte keine Lust mehr auf Bewegung.

noch mal ein Bild von guten Zeiten...

dieses Bild mußte noch sein: über diesen Steg haben wir uns über die Morastwiese gehangelt

Panoramaansicht der rechten Flussseite (entstand schon am Vortag)

Dienstag, 12.07.2011

Der Urlaub nähert sich jetzt langsam seinem Ende und wir müssen den Rückweg antreten. Für heute haben wir uns eine gemütliche Fahrt mit entspanntem Ausklang auf einem Campingplatz verordnet.
Dazu geht es im gemächlichen Reisetempo durch die herrliche Landschaft Nord- und Mittelschwedens bis in die Nähe von Vilhelmina.
Wir geniessen die Ausblicke links und rechts, kommen gut voran
und landen am frühen Nachmittag auf dem Campingplatz Kolgarden.
Hier entspannen wir uns mit Blick auf den Volgsjö.

eine Rezeption der anderen Art...

Abendstimmung am Volgsjö

Mittwoch, 13.07.2012

Neben einem guten Stück Fahrstrecke wollten wir unserem Ben heute auch noch was Gutes tun. Ausserdem kann es uns auch nicht schaden, dass wir uns nach einer Fahrt noch die Beine vertreten.
Als heutiges Ziel haben wir den Hamra - Nationalpark bei Fagelsjö auserkoren. Auch heute gibt es auf der Fahrt keine besonderen Ereignisse und wir sind ebensfalls wieder am frühen Nachmittag am Ziel.Wir schnüren die Wanderschuhe und machen uns auf den Weg.
Die Wege hier sind sehr hübsch angelegt und am Eingang des Nationalparks gibt es noch allerlei Wissenswertes auf großen Schautafeln zu lesen.

große Infotafeln am Eingang des Nationalparks

größtenteils auf solchen Bohlenwegen geht die Wanderung

Nach der Wanderung entscheiden wir, dass uns der Parkplatz als Übernachtungsplatz nicht gefällt. Wir wechseln also noch mal den Standort und fahren zu einem offiziellen kleinen Stellplatz am Gammelgard (altes Bauernhofensemble) in Fagelsjö. Das ist ein kleines Freilichtmuseum, das wir jedoch nicht mehr besichtigen. Nur ein paar Fotoeindrücke von ausserhalb haben wir noch auf Lager.

die alten Häuschen des Hofes

das Dalarna-Pferdchen zeigt uns, in welcher Region wir sind

Donnerstag, 14.07.2012

Heute planen wir die letzte Übernachtung in Schweden ein. Dazu machen wir uns unaufhaltsam Richtung Süden auf den Weg. Ausser immer noch herrlichen Eindrücken rechts und links der Straßen passiert auch auf dieser Fahrt nichts, was ja nicht unbedingt schlecht ist.
Wir freuen uns auf einen entspannten Nachmittag im Liegestuhl am See. Doch daraus wird leider nichts. Bereits auf den letzten Fahrkilometern fängt es an zu regnen und es will auch vor dem nächsten Morgen nicht wieder aufhören. So stehen wir allerdings auch ganz ungestört am Alevatten bei Diseröd.

am frühen Morgen des 15.07.2012 ohne Regen

Freitag, 15.07.2012

Heute heißt es dann Skandinavien endgültig verlassen. Früh machen wir uns auf den Weg und kehren Schweden den Rücken. Danach rollen wir ereignislos durch Dänemark bis nach Rödby, wo wir ewig auf die Fähre warten müssen. Wir hatten eine Reservierung für die 17.30 Uhr-Fähre, waren allerdings schon gegen 16.00 Uhr am Hafen. Leider mußten wir feststellen, dass wir deshalb nicht früher übersetzen konnten. Es war sehr voll und alle Plätze auf früheren Fähren waren ausgebucht. So standen wir ziemlich dumm auf unserem Wartestreifen herum und verbrachten die Zeit mit Lesen und Kaffeetrinken.
Als wir dann gegen 18.30 Uhr in Deutschland anlandeten, mussten wir feststellen, dass der Stellplatz, den wir eigentlich ausgesucht hatten, bis auf den letzten Platz besetzt war. Auch die Alternative zeigte sich ähnlich ungastlich. So beschlossen wir, nicht noch mehr Zeit mit der Suche nach einem Übernachtungsplatz zu verbringen. Wir wollten Richtung Heimat fahren, solange wir die Augen offen halten konnten. Alle, die uns jetzt schon ein wenig auf unseren Touren begleitet haben, wissen, dass dies ziemlich genau bis vor unsere Haustür der Fall war.
Gegen 22.30 Uhr parkten wir das Womo vor unserem Haus und fielen todmüde in unsere heimatlichen Betten.

Es war wieder mal ein herrlicher Skandinavien-Urlaub und es war sicher nicht der letzte, so Gott will.

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